Richtfeste haben eine lange Tradition und der Ablauf ist in Deutschland meist sehr ähnlich.

Die Zimmerer steigen auf den Dachstuhl und befestigen dort den Richtbaum. Dann wird der Richtspruch als Reim gesprochen. Er drückt den Dank der Handwerker an den Bauherrn aus und beinhaltet den Segen für das Haus und die darin lebende Familie. Daraufhin hebt der Zimmermann ein Glas, trinkt auf das Wohl der Bauherren und wirft es anschließend mit Schwung zu Boden – Scherben bringen Glück! Nun beginnt der Richtschmaus.

Die Brauch des Richtfests reicht weit in der Geschichte zurück. Er existiert schon seit dem 14. Jahrhundert und hat sich bis heute kaum verändert. Ein wichtiger Bestandteil ist der Richtbaum. Die bunten Bänder verkünden weithin den Abschluss des Bauabschnitts. Er soll das Haus vor Schäden schützen und seinen Eigentümern ein glückliches Leben bescheren. Auch der Segensspruch, den der Zimmermann auf dem Dach hält, hat eine lange Tradition. Er soll Haus und Familie ebenfalls vor Bösem bewahren und Glück bringen.

Wir halten die schon sehr lang überlieferten und gelebten Traditionen in Ehren. Beim Richtfest sprechen unsere Gesellen – in ihrer traditionellen Zimmermanns-Kluft – für das neue Dach, das ganze Haus und dessen Bewohner gerne den Segen. So bleiben die zünftigen Zimmermanns-Traditionen erlebbar und auch für die Zukunft erhalten.  Im Herbst 2018 durften wir ein sehr  schönes Richtfest feiern und als Film festhalten.